Der Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising will auch über diese Materialsammlung hinaus zur Verbreitung der Enzyklika Laudato si‘ beitragen und zur Auseinandersetzung mit den Inhalten beitragen.
Im vergangenen Jahr wurden daher bereits verschiedene entsprechende Aktivitäten gestartet:
- Karikaturenausstellung Klimawandel und Zitate aus Laudato si‘: Der Sachbereich Ökologie und Globale Verantwortung hat aus Anlass der Korbinianswallfahrt 2015 zu einer Reihe von Schlagworten Zitate aus Laudato si‘ (.docx) zusammengestellt. Darüber hinaus wurden diesen Zitaten Karikaturen aus der Ausstellung „Glänzende Aussichten. 99 Karikaturen zu Klima, Konsum und anderen Katastrophen“ zugeordnet.
- Impulse zur Enzyklika: In loser Folge kommentierten Mitglieder und Kooperationspartner des Diözesanrats der Katholiken ausgewählte Zitate aus der Enzyklika und gaben Handlungsimpulse zum Thema. Die Beiträge erschienen zwischen Februar und August 2016 in der Münchner Kirchenzeitung und können auf der entsprechenden Themenseite des Diözesanrats heruntergeladen werden.
- Vernetzungstreffen kirchlicher Institutionen und Verbände: Der Sachbereich Ökologie und Globale Verantwortung hat im April 2016 zu einem innerkirchlichen Vernetzungstreffen zu Laudato si‘ eingeladen. Ziel war es, die unterschiedlichen Impulse und Initiativen in der Erzdiözese München und Freising, die die Enzyklika zum Ausgangspunkt genommen hatten, an einen Tisch zu bringen, Vernetzungsmöglichkeiten in den Blick zu nehmen und noch vorhandene Desiderate zu benennen. In einem weiteren Vernetzungstreffen im Frühjahr 2017 soll knapp zwei Jahre nach Erscheinen der Enzyklika eine erneute Zwischenbilanz gezogen werden.
- Stellungnahme zur Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) 2016: Ausgehend von der deutlichen Positionierung von Papst Franziskus in Laudato si‘ gegen die Ausbeutung der Ressourcen unseres Planeten und für ein Verständnis des Klimas als unbedingt zu schützendes Gut hat sich der Diözesanrat mit einer kritischen Stellungnahme in den Gesetzgebungsprozess zur Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetztes eingebracht.
- Fairhandelstreffen 2016: Unter dem Titel „Fairer Handel – ein Weg zur Verhinderung von Fluchtursachen“ wurde nicht nur ein sehr aktuelles Thema aufgegriffen, sondern auch die in Laudato si‘ betonte Verknüpfung von sozialen und ökologischen Herausforderungen exemplarisch in den Blick genommen.
- Verbändetreffen Herbst 2016: Mit dem Thema „Das umweltschonende Büro“ (Artikel in der Münchner Kirchenzeitung) war inhaltlicher Schwerpunkt des halbjährlichen Treffens der im Diözesanrat vertretenen Verbände die Frage, wie die Nachhaltigkeitsleitlinien der Erzdiözese München und Freising in den katholischen Verbänden umgesetzt werden können.
- Kommunalpolitische Tagungen 2016: „Papst Franziskus und das Vergaberecht. Die Enzyklika „Laudato si’“ als Auftrag für Kommunalpolitiker/innen für gemeinwohlorientiertes Handeln“ (Artikel in der Münchner Kirchenzeitung), so hießen Motto und Ausgangspunkt der diesjährigen Tagungen des Diözesanrats für kommunalpolitisch Engagierte und Interessierte. Konkret ging es an zwei Terminen um die Frage, wie die Gemeinwohlforderung von Laudato si‘ im kommunalen Kontext konkretisiert werden kann.
- Begegnungsprogramm im Rahmen der bundesweiten Eröffnung der Adveniat-Weihnachtsaktion 2016 in München: Im November 2016 besuchte eine Delegation von CELCA, der nationalen Laienorganisation Ecuadors, die Erzdiözese München. Eine ganze Reihe von Programmpunkten der Begegnung beschäftigte sich dabei explizit mit der Enzyklika Laudato si‘.
- So diskutierte ein Teil der Delegation in einer Abendveranstaltung von Diözesanrat, Münchner Bildungswerk und Abteilung Weltkirche zu „Ökologie und Spiritualität in Laudato si‘. Von den Indigenen im Amazonasgebiet lernen“ über die Erfahrungen von Umweltzerstörung und kultureller Entfremdung im Regenwald, die auch in Laudato si‘ eingeflossen sind sowie über die spirituellen Traditionen der Indigenen als Quelle für die Enzyklika des Papstes.
- Einen ganzen Tag Zeit genommen hatten sich die ecuadorianischen Gäste, um im Haus Petersberg mit Vertretern des Diözesanrats über die jeweilige Lesart von Laudato si‘ ins Gespräch zu kommen: „Globaler Süden – Globaler Norden. Ecuadorianische und deutsche Perspektiven auf Laudato si'“.
- Und schließlich organisierte die Katholische Akademie in Bayern zusammen mit Adveniat und dem Erzbistum München und Freising eine große Abendveranstaltung u. a. mit Bischof em. Erwin Kräutler zum Thema „Verlorenes Paradies? Bedrohte Schöpfung und bedrohte Völker im Amazonasraum“, die ihren Ausgang ebenfalls in der alarmierenden Diagnose von Laudato si‘ nahm und an der der Diözesanrat ebenfalls mit seinem Vorsitzenden Prof. Hans Tremmel beteiligt war.
- Dialogtreffen mit nicht-kirchlichen Umwelt- und Entwicklungshilfeorganisationen: Um den Dialogwunsch von Papst Franziskus mit „allen Menschen“ ernst zu nehmen, wurden, beginnend Anfang Dezember 2016, mittlerweile drei Treffen zwischen Mitgliedern des Sachbereichsgremiums Ökologie und Globale Verantwortung, Vertretern kirchlicher Verbände, Hilfswerke und Institutionen sowie verschiedener nicht-kirchlicher Umwelt- und Entwicklungshilfeorganisationen. Inhaltlich ging es dabei zunächst um ein Kennenlernen, einen Austausch der Einschätzungen zur Enzyklika Laudato si‘ sowie um Überlegungen zu sinnvollen Kooperationsmöglichkeiten und -formaten. Einen Bericht über das 3. Dialogtreffen hat Dr. Monika Ziegler auf den Seiten von KulturVision Miesbach e.V. veröffentlicht.
Darüber hinaus sind weiter Aktivitäten in Vorbereitung:
- Konkretisierung der Nachhaltigkeitsleitlinien der Erzdiözese München und Freising für Pfarreien und Verbände: Der Diözesanrat unterstützt die Verbreitung und Umsetzung der im Jahr 2015 verabschiedeten Nachhaltigkeitsleitlinien der Erzdiözese München und Freising. Aktuell arbeitet im Sachbereich Ökologie und Globale Verantwortung eine überwiegend aus Pfarreivertretern bestehende Untergruppe an einer Konkretisierung dieser Nachhaltigkeitsleitlinien für die Arbeit in den Pfarreien und Verbänden. Eine Veröffentlichung soll im ersten Halbjahr 2017 erfolgen.
- Neuauflage der Broschüre „Anders besser leben“: Die Broschüre „Anders besser leben“ (letzte Auflage von 2011) geht explizit der Frage nach, wie wir leben müssen, damit alle „gut leben“ können. Für das Jahr 2017 ist eine Neuauflage vor dem Hintergrund von Laudato si‘ geplant.